Die Personalberatungsbranche lebt von den Defiziten anderer.
Wenn andere nicht weiter wissen – in diesem Fall das Inhouse Recruiting – dann bist du als Personalberater gefragt:
Du setzt an, wo das Recruiting nicht weiter kommt.
Dabei reicht es aber nicht, nur eine kleine Nasenspitze voraus zu sein. Dazu benötigst du ein ganzes Arsenal von Skillsets. Eine „Learning by Doing“ Kompetenz reicht nicht aus. Du musst dich regelmäßig weiterbilden und in dem, was du tust, nicht nur gut werden – sondern großartig sein.
Sprich:
Als Personalberater musst du dich kontinuierlich weiterbilden.
Was erwartet dich in diesem Artikel?
- Ich verrate dir 4 essentielle Bereiche, in denen eine Weiterbildung für Personalberater unumgänglich ist, wenn du wirklich erfolgreich sein willst.
- Ich zeige dir die 5 wichtigsten Eigenschaften von Top-Performern in der Personalberatung, die sie vom Rest der Suppe abheben.
- Du bekommst meine 9 wichtigsten Tipps, wie du als Personalberater deinen Jahresumsatz auf 400.000€ und mehr katapultierst.
- Ich gebe dir 5 kritische Fragen mit, die du dir stellen solltest, bevor du ein Coaching, Seminar oder Live-Event buchst.
Wollen wir deinen Umsatz steigern?
Legen wir los:
Teil 1
Ist eine Personalberater Weiterbildung sinnvoll?
Du musst besser sein als dein Kunde, besser sein als die interne HR und besser sein als deine Mitbewerber — sonst flutscht dir der Kunde durch die Finger.
Wie erreichst du das?
Indem du dich weiterbildest.
Aber worin?
In welchen Bereichen ist eine Weiterbildung sinnvoll, wo hast du noch Defizite?
Um dir einen kleinen Denkanstoß zu geben, sind hier 4 Bereiche, in denen eine Weiterbildung für Personalberater essentiell ist:
Bereich #1
Die Suche und Gewinnung von Kandidaten
“Wenn ich 8 Stunden Zeit hätte, um einen Baum zu fällen, würde ich 6 Stunden die Axt schärfen.”
~ Abraham Lincoln
Übersetzt ins Daily Business:
Die Suche von Kandidaten ist das Baumfällen.
Die Vorbereitung der Suche ist das Schärfen der Axt.
Viele Personalberater überschätzen die konkrete Suche, unterschätzen aber eine gute Vorbereitung. Hier sind 5 Themen, in denen du dich, neben der Suche, ebenfalls trainieren solltest:
1) Positionsbesprechung – Je besser deine Positionsbesprechung ist, umso besser verstehst du, welcher Kandidat gesucht wird. Außerdem ist es die Basis für kreative Suchbegriffe, eine zielgerichtete Suchstrategie und überzeugende Ansprachen.
2) Überzeugende Gesprächsführung – Egal ob beim Schreiben der Stellenanzeige, der schriftlichen Ansprache oder auch in den Gesprächen mit deinem Kandidaten: du solltest verstehen, wie Menschen entscheiden und wie du sie für deine Ziele begeistern kannst.
3) Suchstrategie – Ein fester Recruiting Prozess, den du für jede deiner Suchen durchläufst, ist sinnvoll. Für das Finden der Nadel im Heuhaufen brauchst du jedoch zusätzlich auch Kompetenzen, um abseits der ausgetretenen Wege zu suchen.
4) Suchbegriffsentwicklung – Wenn du mit Boolean Strings in den Business Netzwerken suchst, entdeckst du die Kandidaten, die andere nicht finden, mit alternativen Suchbegriffen. Lerne Techniken, um bessere Suchbegriffe (Keywords) zu entwickeln und du hast mit deinen Kandidaten die Nasenspitze vorn!
5) Verhandeln – Ein Personalberater hat die Herausforderung, die Vorstellungen vom Kunden mit den Vorstellungen des Kandidaten zusammenzubringen. Feile an deiner Gesprächstechnik, um beide Parteien erfolgreich zusammenzubringen.
Du siehst, viele Personalberater gehen oft leichtfertig an das Suchen und Gewinnen von Kandidaten heran.
Doch wenn du mit deinen Kandidaten den Unterschied machen möchtest, darfst du – neben der reinen Suche – noch weitere Fähigkeiten entwickeln.
Bereich #2
Kundenakquise und Verhandlungen
Die Marktlage in der Personalberatungsbranche sieht aktuell so aus:
Wegen des steigenden Kandidatenmangels in vielen Märkten ist der Bedarf nach externer Unterstützung ungebrochen. Es gibt viele Mitbewerber, aber auch neue Geschäftsmodelle, die sich um Kunden und Aufträge reißen.
Was bedeutet es für dich?
Um Kunden zu gewinnen, musst du besser, überzeugender und professioneller auftreten als deine Konkurrenz.
Doch nicht nur deine direkten Marktbegleiter zählen zu deiner Konkurrenz.
Auch der Markt der Performance-Recruiting Agenturen entwickelt sich rasant und ist vor allem für Positionen im Handwerk, der Pflege oder im kaufmännischen Bereich eine ernstzunehmende Alternative für deine Kunden.
Alternativ zum klassischen Personalberater gibt es Unternehmen, die Personalbeschaffung mit neuen Technologien noch einmal ganz anders gedacht haben. Sie digitalisieren wesentliche Prozesse, sparen dadurch Zeit und Kosten. So können sie teilweise mit Preisen von 18 % Vermittlungsprovision an den Markt gehen und bringen dich damit in Erklärungsnot.
Wenn du mehr willst, als nur die Krümel vom Boden aufzusammeln, bilde dich also auch im Vertrieb weiter:
- Wie kannst du Kunden ansprechen, ohne “nur” einer von vielen zu sein?
- Wie kannst du die Abwehrreaktion von Kunden umgehen?
- Welche Vertriebswege kannst du zusätzlich gehen, um neue Kunden zu erreichen?
Stelle dir die Frage:
Wie kannst du deinen Kunden “überzeugen”, dir eine Provision von 30% des JZG zu zahlen, wenn deine Mitbewerber auf 18 % runter gehen?
Kompetenzen in der Gesprächsführung, Einwandbehandlung und Motivanalyse könnten dir dabei unter die Arme greifen.
Außerdem helfen dir die richtigen Überzeugungen und wirkungsvolle Techniken, in Verhandlungen deine Position zu halten und deine Vorstellungen erfolgreich durchzusetzen.
Bereich #3
Weiterbildung zum Markt und in der Personalarbeit
Oft hörst du von deinen Kunden den folgenden Satz:
“Wir haben das aber schon immer so gemacht!”
Diese Einstellung von der Kundenseite ist problematisch, weil viele Kunden noch in alten Strukturen fest hängen. Sie verbeißen sich zum Beispiel an idealistischen Kandidatenprofilen oder klammern sich an veraltete Gehaltsstrukturen.
Auf der anderen Seite gibt es die Kandidaten. Sie sind sich des Fachkräftemangels bewusst und glauben, dass sie deutlich mehr Optionen und Möglichkeiten haben, als man ihnen bieten kann.
Hier ist kommunikatives Geschick gefragt, um die Erwartungshaltung von beiden Parteien auf ein realistisches und marktkonformes Level zu bringen.
Die Lösung?
Neben Empathie und einer guten Technik in der Gesprächsführung helfen dir Zahlen, Daten, Fakten, um dein Gegenüber auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen:
- Kenntnisse im Employer Branding, Mitarbeiter-Retention oder Compensation & Benefits sind eine sinnvolle Investition, um deinen Kunden den Spiegel vorzuhalten.
- Recherche nach Gehaltsniveaus, Anzahl verfügbarer Positionen am Markt und Qualifikationslevels bewahren deine Kandidaten davor, abzuheben.
- Eignungsdiagnostische Tools und der versierte Umgang mit ihnen, um ein besseres Matching zu erzielen, ermöglichen dir noch ein verlässlicheres Matching.
- Branchenveranstaltungen erweitern deine Marktkenntnisse und dein Know-How, um alle Parteien im Prozess gut beraten zu können.
Bereich #4
Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwicklung
Die Personalvermittlung ist das härteste Vertriebsgeschäft, das es gibt, denn auch dein “Produkt” hat eine Meinung.
Vor allem in der Anfangszeit werden Personalberater mit so viel Ablehnung und Frust konfrontiert, dass sie nach wenigen Wochen das Handtuch schmeißen.
Du solltest deshalb nicht den Umgang mit deinen Emotionen unterschätzen. Neben wichtigen Themen wie Zeitmanagement oder Organisation und Planung solltest du als Personalberater auch in deine Persönlichkeit investieren.
So baust du Widerstandskraft auf und kannst die Ausdauer an den Tag legen, die es zum langfristigen Erfolg in der Branche braucht.
Nicht nur deine Gesprächstechniken müssen trainiert werden, sondern auch mentale Techniken – und das haben die wenigsten auf dem Schirm.
“Der schnellste Weg, um deinen Erfolg zu verdreifachen, ist deine Investition in die persönliche Entwicklung zu verdoppeln.”
~ Robin Sharma, kanadischer Autor
Teil 2
Weiterbildung zum Personalberater: Welche Möglichkeiten hast du als Quereinsteiger?
Kurze Entwarnung:
Es gibt nicht diese eine „Personalberater Weiterbildung“, die Arbeitgeber von Quereinsteigern erwarten.
Die meisten guten Arbeitgeber bieten intern eigene Weiterbildungsmöglichkeiten an, um ihre Personalberater zu schulen.
Deshalb kommt es im Grunde nur auf eine Eigenschaft an:
Ausdauer.
Hältst du durch – oder schwenkst du schon in der ersten Woche die weiße Flagge? Weiter unten zeige ich dir ein Beispiel von einer Personalberaterin, die eine extrem schwierige Anfangsphase hatte. Aber zurück zum Quereinstieg …
Zu Beginn solltest du dich mit den verschiedenen Modellen auseinandersetzen und überlegen, wie du arbeiten möchtest:
- erfolgsbasiert,
- mit Anzahlung
- oder nach der Drittelregelung?
In welcher Vertragsform möchtest du arbeiten?
- Arbeitnehmerüberlassung?
- Personalvermittlung?
- Executive-Search?
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann schau dich hier um:
Personalberater werden: Wie du reibungslos in den Beruf starten kannst.
Wenn du in einem Angestelltenverhältnis beginnen möchtest, suchst du dir am besten ein großes Unternehmen. Diese haben meistens ein strukturiertes Onboarding und ein funktionierendes System, das dir den Einstieg in diese Branche deutlich vereinfacht.
Wenn du aber sofort als Selbstständiger durchstarten willst, solltest du dich vor allem in der Anfangsphase begleiten lassen – am besten von einem Mentor.
Und falls du dich mal gefragt hast, was die erfolgreichsten Personalberater der Branche von den gewöhnlichen Beratern unterscheidet, lies weiter:
Teil 3
Die 5 wichtigsten Eigenschaften von Top-Performern in der Personalberatung
Ich zeige Personalberatern, wie sie mit den Tools, Techniken und Denkweisen von Top-Performern der Branche einen kontinuierlichen Jahresumsatz von 400.000€ und mehr erreichen.
Seit 2005 habe ich mehr als 1.000 Berater und über 80 Personalberatungen gecoacht.
Dabei habe ich die besten Personalberater der Branche kennengelernt und zeige dir 5 Eigenschaften, die Top-Performer vom Rest der Masse unterscheiden:
Eigenschaft #1
Sie wissen, dass sie noch viel zu lernen haben
“Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre alt sein.”
~ Henry Ford
Denke nicht, dass du bereits alles weißt.
Auch Personalberater, die mit ihrem Umsatz den Millionenbereich angrenzen, bilden sich kontinuierlich weiter.
Sie sind immer offen für Feedback, Verbesserungsvorschläge und Prozessoptimierung.
Wie viel Zeit und Geld investierst du in deine „Personalberater Weiterbildung“?
Eigenschaft #2
Sie hören ihren Kunden und Kandidaten zu
“Die meisten Menschen hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten.”
~ Stephen R. Covey
Die Kunst im Vertrieb ist nicht, deinen Gegenüber durch einen Argumentationshagel zu überzeugen. Du musst viel mehr durch gezielte Fragen deinen Gegenüber zur Selbsterkenntnis führen.
Das gilt vor allem für die Personalberatung, wo Kunden Provisionen im fünfstelligen Bereich zahlen und Kandidaten Lebensentscheidungen treffen.
Da reicht es nicht, nur mit einem Ohr hinzuhören und parallel Gedanken darüber zu machen, was du antworten wirst.
Du musst aufmerksam zuhören und gute Fragen stellen, um ein Matching zwischen Kunde und Kandidat herzustellen.
Eigenschaft #3
Sie haben ein erstaunliches Durchhaltevermögen
Hier ist ein Beispiel von meiner Kundin:
In ihrer Anfangsphase hatte sie große Startschwierigkeiten. Monatelang hatte sie rauf und runter telefoniert und war in den Kundengesprächen immer wieder sehr nah an einem Auftrag. Doch zu mehr als “Schicken Sie mal Profile, wenn Sie haben.” hat es letztendlich nie gereicht.
Als sie dann in mein Mentoring kam, musste ich mit ihr gemeinsam sehr intensiv daran arbeiten, dass sie dran bleibt und nicht aufgibt. Die erste Zeit war es für sie wie ein mentales Bootcamp:
“Mach weiter, bis der Kunde ‘Ja’ sagt.”
So kamen schließlich die ersten Aufträge und im fünften Monat der Zusammenarbeit der Durchbruch: 3 Platzierungen in einem Monat.
Was will ich damit sagen?
Insbesondere in der ersten Zeit musst du dich einfach durchbeißen. Du musst deinen Kunden beweisen, dass du gekommen bist, um zu bleiben. Du musst ihnen zeigen, dass du zuverlässig bist. Du musst Kontakte knüpfen und Beziehungen aufbauen.
All das erfordert vor allem eins:
Zeit.
Deshalb kann es gut 2 Jahre dauern, bis der Job “leicht” wird.
Eigenschaft #4
Sie lieben ihre Arbeit
“Wenn du eine Stunde lang glücklich sein willst, schlafe. Wenn du einen Tag glücklich sein willst, geh fischen. Wenn du ein Jahr lang glücklich sein willst, habe ein Vermögen. Wenn du ein Leben lang glücklich sein willst, liebe deine Arbeit.”
~ ein chinesisches Sprichwort
Warum haben die Top-Performer in der Personalberatung ein starkes Durchhaltevermögen?
Weil alle – ohne Ausnahme – ihre Arbeit lieben.
Es ist ganz einfach:
Wenn du keine Freude daran hast, mit Menschen zusammen zu arbeiten und der Vertrieb sich anfühlt, als müsstest du im Vorhof der Hölle Heizungen verkaufen, dann ist der Job nichts für dich.
Wenn du diese Arbeit aber liebst, dann kannst du auch dauerhaft Frust, Ablehnung und Ängste wegstecken ;-).
Eigenschaft #5
Sie haben ein aufrichtiges Interesse am Gegenüber
“Du kannst in zwei Monaten mehr Freunde finden, indem du dich für andere Menschen interessierst, als in zwei Jahren, indem du versuchst, andere Menschen für dich zu interessieren.“
~ Dale Carnegie
Ohne Empathie ist der Job in der Personalvermittlung doppelt so hart.
Dein Ziel als Personalberater sollte nicht sein, Umsatz zu scheffeln, sondern deinen Kunden zu helfen – und die Lebenssituation deiner Kandidaten zu verbessern.
Vermeide also, den Kunden von dir überzeugen zu wollen – oder den Kandidaten von deinem Auftrag. Versetze dich anstelle dessen in das Gegenüber hinein und verstehe, was sie WIRKLICH wollen.
Hast du das verstanden, biete das Passende an!
Das Überzeugen ist dann ein „Nebeneffekt“.
Wenn du bis hier hin gelesen hast, ist dir vielleicht eine wichtige Sache aufgefallen:
Es gibt nicht so etwas wie diese eine „Personalberater Weiterbildung”, die dich auf Knopfdruck zu einem Top-Performer mit 400.000€ Jahresumsatz macht.
Es ist vielmehr der kontinuierliche Input aus den vorgenannten 4 Bereichen, zusammen mit den 5 TOP Qualitäten, die dich langfristig zum Erfolg bringen.
Doch auch der kontinuierliche Input und das Sammeln von Zertifikaten bringt dich nicht weiter, wenn du eines vergisst:
Das Umsetzen!
Teil 4
Auch ohne Weiterbildung zur High-Performance: Meine 9 wichtigsten Tipps für Personalberater, um ihren Jahresumsatz auf 400K+ zu katapultieren
Mit meinen Kunden optimiere ich in der Regel die folgenden 3 Säulen des täglichen Geschäfts:
- Vertrieb
- Recruiting
- Prozesse
Deshalb gebe ich dir im Schnelldurchlauf für jede Säule 3 Tipps, die du sofort umsetzen kannst.
Säule #1
Der Vertrieb
1) Nimm’s nicht persönlich. Du kannst nicht jeden Kunden für dich gewinnen – sollst du auch nicht. Manche haben gerade kein Geld, keinen Bedarf oder arbeiten mit einem Personalberater zusammen, der zufällig auch ihr Schwager ist. Bei diesen hast du einfach keine Chance. Nimm also Abstand von “der Sache” und denke immer daran: Du brauchst die “Neins”, um ein “Ja” zu bekommen.
2) Pflege deine Pipeline – auch dann, wenn du genügend Aufträge hast. So beugst du “Donuts” vor, also die Monaten, in denen du keine Abschlüsse machst. Wenn du, unabhängig von deiner Pipeline, jeden Tag auch nur ein paar Anrufe machst, erhältst du die Routine und ölst deine vertrieblichen Skills.
3) Gehe auf verschiedenen Vertriebswegen. Die Telefonakquise ist oft der unkomplizierteste und schnellste Weg, neue Kunden zu erreichen – aber eben nicht alle. Manche Ansprechpartner erreichst du so einfach nicht. Stütze dich deshalb nicht nur auf einen Vertriebskanal.
Säule #2
Das Recruiting
1) Betrachte den Auftrag immer aus der Perspektive deines Kandidaten. Heißt: Erzähl ihm nicht, wie toll dein Kunde ist, was er zu bieten hat und wen er sucht. Zeige stattdessen deinem Kandidaten, warum der Job für ihn interessant ist und welche Vorteile ER dadurch hat.
2) Mehr Quellen bedeutet nicht mehr Kandidaten. Weniger Quellen – aber mit dem Köpfchen und Know-How eines Sherlock Holmes durchsucht – und du besetzt JEDE deiner Suchen.
3) Recruitingerfolg = Quantität + Qualität. Nicht jeder Kandidat möchte wechseln und nicht jeder reagiert sofort beim ersten Anschreiben. Schicke 2, 3, 4 Mails an dein Objekt der Begierde und sorge für genügend Kandidaten, die du ansprechen kannst.
Säule #3
Die Prozesse
1) Auch wenn es für dich überraschend ist: deine Aufgabe ist nicht allein das Finden von Kandidaten! Deine Aufgabe ist es, das Besetzungsproblem deines Kunden zu lösen. Dafür solltest du dich nicht nur auf das Erfüllen der Vorstellungen des Kunden konzentrieren, sondern auf alle anderen Stellschrauben, die im Besetzungsprozess zum Erfolg führen!
2) Wer nicht fragt, der wird auch nicht bekommen! Wenn du weißt, dass z.B. ein Feedback zum Lebenslauf innerhalb von 24 h oder vorab festgelegte Interviewtermine zum Erfolg führen, dann fordere es auch ein. Kommuniziere klar, was du empfiehlst, weshalb du es empfiehlst und hole dir ein “Ja” dazu ein. Der Kunde kann nicht riechen, was du zu einer optimalen Zusammenarbeit brauchst!
3) Lässt sich der Kunde nicht auf die Absprachen ein oder hält er sich nicht daran, dann sei konsequent und beende die Zusammenarbeit. Prozesse ziehen sich wie ein Kaugummi, weil wir Personalberater oft inkonsequent sind und dem Kunden “hinterher kriechen”. Wenn der Kunde immer wieder die Regeln bricht – und du es über dich ergehen lässt – bist du selbst Schuld; so hart es auch klingt.
Teil 5
5 kritische Fragen , die du stellen solltest, um eine hochwertige Weiterbildung zu erkennen
Es gibt unendlich viele Seminare, Online Kurse und Coachings im Internet.
Allein wenn du dir auf Youtube ein Video anschauen möchtest, wirst du geflutet mit “Schnell und hektisch reich werden” Kursen.
Wenn du auf Google nach einer „Personalberater Weiterbildung“ suchst, sieht es ganz ähnlich aus:
Ein Meer aus Kursangeboten, Seminaren oder Live-Events.
Da ist die Frage angebracht:
Woran erkennst du eine seriöse Weiterbildung?
Hier sind 5 kritische Fragen, die du dir stellen solltest:
Frage #1
Was bekommst du für dein Geld?
Oft werden Online-Kurse oder Live-Seminare mit künstlichen Inhalten aufgebläht.
Der Anteil der Learnings, die du auch tatsächlich in der Praxis nutzen kannst, liegt dann bei 20% bis 30%.
Der restliche Inhalt besteht häufig aus erlesenen Weisheiten, theoretischen Ansätzen und wissenschaftlichen Details, die im Alltag keiner braucht.
Hast du auch mal eine solche Erfahrung gemacht?
Nutze deinen Pragmatismus und überlege, was wirklich nötig ist.
Natürlich lässt es sich schwer sagen, ob sich eine „Personalberater Weiterbildung“ oder ein Seminar lohnt.
Doch es gibt weitere Anzeichen und Indizien, die dir bei der Auswahl helfen können – prüfe dabei Folgendes:
Frage #2
Was sagen die Anderen?
Was tust du, bevor du dir auf Amazon oder einem anderen Online-Portal etwas kaufst?
Die meisten lesen zuerst Rezensionen.
Je höher der Preis, desto intensiverer setzen wir uns mit den verschiedenen Reviews auseinander, bevor wir eine endgültige Kaufentscheidung treffen.
Bei Seminaren und Coachings ist es nicht anders. Eine Kundin schrieb mir:
„Liebe Simone,
nochmals ganz herzlichen Dank für das tolle Seminar, das ich gestern erleben durfte. Das ganze Seminar, vom Aufbau über die Inhalte bis zu deiner Präsentation, hat mich überzeugt.
Du hast es geschafft, in kürzester Zeit viele wichtige Inputs, perfekt strukturiert und erst noch in anschaulicher und lebhafter Art mit deinem persönlichen Touch zu liefern. Ein riesengroßes Kompliment an dich! Dieses Seminar hätten wir bereits vor circa 5 Jahren buchen sollen …“
Bedeutet:
Prüfe, was andere zum Inhalt oder zum Coach sagen.
Dabei kannst du dir Testimonials auf verschiedenen Plattformen anschauen, wie zum Beispiel LinkedIn, Trustpilot, ProvenExperts und so weiter.
Beachte dabei:
Je unabhängiger die Plattform – desto authentischer die Bewertung.
Frage #3
Wie ist der Trainer, Coach oder Mentor positioniert?
Neulich stieß ich auf einen Blog, auf dem der Autor schrieb:
“Hier schreibe ich über Umweltschutz, Nachhaltigkeit, bewusste Ernährung, persönliche Weiterentwicklung und Business-Ideen.”
Hier ist ein Beispiel von einer Texterin:
“Ich biete an: Social Media Texte, Artikelbeschreibungen, E-Mail Marketing, Landingpages, Salespages, Über-Mich Seiten, Contentmarketing.”
Was fällt auf?
Die beide haben keine Positionierung.
Sie bieten viele Dinge an – von allem ein bisschen. Die Frage dabei lautet aber:
“Was kannst du denn wirklich gut?”
Dasselbe Prinzip gilt auch für Trainer und Coaches:
Bietet die Person allgemeine Vertriebstrainings für viele Branchen an? Oder hat sie sich auf die Personalberatung spezialisiert? Beinhaltet das Portfolio nur Vertriebstraining oder auch andere Themen wie Verhandlungsführung, Zeitmanagement und Präsentationstechnik?
Merke:
Je breiter das Angebot eines Dozenten ist, desto weniger relevant und umso schwieriger wird es für dich sein, hilfreiche Impulse für dein Tagesgeschäft abzuleiten.
Je spezialisierter der Dozent ist, desto besser kann er sich in dein Tagesgeschäft reinversetzen und dir die passenden Tipps für deine Herausforderungen geben.
Frage #4
Gibt es kostenlose Inhalte, die dich weiterbringen?
Was ist dein erster Berührungspunkt mit dem Coach?
Bist du auf ihn durch einen Blogartikel, ein Youtube-Video oder eine Podcast-Episode aufmerksam geworden?
Oder hast du ihn in einem “live” Webinar kennengelernt, worin er 40 Minuten lang davon erzählt, wie toll er ist und wie gut er seinen Kunden weitergeholfen hat; und anschließend verweist er dich auf ein Seminar mit einem einmaligen Rabatt von 70%?
Du merkst schon, worauf ich hinaus will:
Wenn Personen dir kostenlose Inhalte zur Verfügung stellen, von denen du auch tatsächlich lernen kannst, dann bist du auf der “sicheren” Seite. In der Regel sind ihre bezahlten Inhalte mit Wissen gefüllt, das dich noch weiter bringt.
Hier ein Beispiel (mit ein wenig Eigenlob – ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel 😉 :
„Der Podcast von Simone Straub ist das Beste, was einem Personalberater bei iTunes geboten wird! Treffende Tipps, erhellende Zusammenhänge und interessante Interviews. Wir haben mit den Inhalten der Podcasts einen wöchentlichen Workshop für unser Headhunting-Team eingerichtet und vielleicht können wir Simone bald für ein Coaching unserer Consultants und Researcher gewinnen … 👍😊“
Frage #5
Woher nimmt der Coach sein Wissen?
Für angehende Personalberater gibt es von der IHK aus eine offizielle Weiterbildung:
Fachkraft für Personalberatung und Personalvermittlung (IHK).
Auf den ersten Blick klingt dies verlockend, doch ich habe bereits einige Personalberater kennengelernt, die diese Ausbildung absolviert haben.
Ohne Ausnahme teilen sie alle einen gemeinsamen “Konflikt”:
Sie sind viel zu theoretisch unterwegs – vor allem im Vertrieb. Zwar wissen sie alle, wie man theoretisch Kunden am Telefon akquiriert, doch sind sie nicht auf die harten, teilweise sehr rauen Absagen und das ständige Gefühl der Ablehnung vorbereitet.
Frage dich also:
- Woher nimmt der Coach oder Seminarleiter sein Wissen – aus der Praxis oder aus Büchern?
- Ist das Wissen auf dem neuesten Stand oder lernst du Dinge, die vor 10 Jahren aktuell waren?
- Bist du auf dich allein gestellt oder packt der Coach mit an und begleitet dich durch die dürre Anfangsphase?
Was machst du nun mit deiner „Personalberater Weiterbildung“?
Grundsätzlich ist es besser, wenn du einen Mentor oder Coach hast, der aus deiner Branche kommt.
Auf diese Weise kannst du das Gelernte einfacher in die Praxis umsetzen, ohne die Learnings vorher in dein Business zu “übersetzen”.
Außerdem kannst du direkt von den Fehlern, Erfahrungen und Know-How deines Mentors profitieren. Dein Coach kann dich auf gewisse Situationen vorbereiten und dir durch schwierige Phasen helfen, weil er genau weiß, was du durchmachst.
Auf der anderen Seite empfehle ich dir auch Weiterbildungen, die nicht direkt etwas mit der Personalberatung zu tun haben.
So kannst du Modelle, Konzepte und Ideen aus anderen Bereichen mitbringen und eventuell neue Strategien in der Personalberatung umsetzen; neue Wege gehen und Strukturen etablieren, die woanders exzellent funktionieren und dich vielleicht sogar zu einem Vorreiter in deinem Bereich machen.
Hast du noch Fragen?
Du kannst mir gerne schreiben und deine Fragen stellen – oder anrufen und hallo sagen ;-).
Happy Hunting,
Deine Simone
über
Simone Straub
Simone Straub ist „Der Personalberater Coach“. Seit 2005 in der Branche bietet sie Training und Coaching für Personalberater, Personalvermittler und Recruiter. Durch ihre langjährige Erfahrung in der Beratung sowie im Bereich Training & Coaching hilft sie ihren Teilnehmern mit konkret umsetzbaren Impulsen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden und ihre Ziele zu erreichen. Erfahre mehr zu ihr hier.