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Willkommen!

Hustle, hustle, hustle… Sollte eigentlich wirklich denen, die überall dabei sein müssen und ständig in Bewegung sind, unsere Bewunderung gehören?

In unserer hochbeschleunigten, freiheitlichen Welt gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Was immer wir wollen, wir können es realisieren. In diesem Zusammenhang wird „sich ausprobieren“ oft nicht mehr nur eine Wahl, sondern Erfordernis. Wer nicht ebenfalls auf den Zug der immer neuen Möglichkeiten aufspringt, wird kritisch beäugt und kann sich teilweise Bewertungen nicht erwehren. Doch ist es tatsächlich erstrebenswert, sich vom immer währenden Strom der Neuigkeiten mitreißen zu lassen? Immer wieder Neues auszuprobieren, immer vorn mit dabei zu sein und bloß nichts zu verpassen?

In dieser Episode erfährst Du:

Weshalb Du im Leben nicht alles haben kannst
Wieso Du „Nein“ sagen lernen solltest
Ob Du zwischen TOP Performance und Selbstfürsorge wählen musst

Höre Dir die Folge an:

Lies das Transkript:

Du kannst Dir hier unten eine komplette Wort-für-Wort Abschrift des Podcasts online durchlesen. Klick dazu einfach auf den Button Transkript unten und schon öffnet sich der Text für Dich.

TRANSKRIPT

Ich bin gerade innerlich echt in Aufruhr. Mal wieder. Wieso? Weil ich mal wieder in eine Situation gelaufen bin, wo Selbstfürsorge fälschlicherweise mit Geldgier verwechselt wurde. Aber eins nach dem anderen. 

Ich stehe jeden Morgen um 6 Uhr auf. Gestern war ich von 09:00 bis 17:00 Uhr in einem Online Training. Danach bearbeitete ich E-Mails und Anrufe, die über den Tag aufgelaufen waren. Um 18:30 Uhr loggte ich mich in Clubhouse ein, um an einem Room teilzunehmen, zu dem ich eingeladen war. Um 19:15 Uhr erlaubte ich mir, mich aus dem Raum zu verabschieden. Der Moderator tat dies mit der Bemerkung „Zeit ist Geld – danke dass du da warst.“ Dies rief in mir das Gefühl hervor, dass ich hinter jeder kostenfrei investierten Minute einen Timer laufen hätte, der ausrechnen würde, ob sich das alles hier für mich irgendwann monetär lohnen würde. Ich erklärte mich, weshalb genau dies NICHT meine Motivation war, den Raum zu verlassen und ärgerte mich im Nachgang. Darüber, dass mich diese Äußerung so triggerte und über das etwas unüberlegte Statement des Moderators. Nach einem über zehnstündigen Arbeitstag mit bereits intensiver Online Präsenz sei mir ein bisschen private Zeit erlaubt. 

Anderes Szenario: ein Geschäftspartner hat eine Idee und lädt mich zusammen mit einem Kooperationspartner zur Besprechung ein. Es geht um ein kostenfreies Format mit aktuell noch nicht absehbarem Zeitinvest pro Monat. Während der Kooperationspartner vollkommen Feuer und Flamme für die Idee ist, stelle ich Fragen:

Bleibt dies für immer kostenfrei?

Wie soll das Format genau funktionieren?

Wie werden die Kunden dafür gewonnen?

In welcher Form werden diese selektiert? 

Wie viel zeitliches Invest steckt dahinter?

Der Kooperationspartner wird unruhig. Bei einem Gespräch im Nachgang sagt dieser mir, dass ich immer nur die Kohle sehen würde und man doch nicht mit allem Geld machen müsste. Es ginge ja auch darum, hilfreich zu sein und damit langfristig Kunden zu generieren. 

Das sagt er MIR?

Ich, die seit 2016 YouTube Videos veröffentlicht; 2019 noch den Podcast hinzunahm, regelmäßig mit Inhalten auf Social Media präsent ist und immer wieder in kostenfreien Webinaren großzügig ihr Wissen teilt? 

Du kannst alles haben im Leben? Nein, kannst du nicht. 

Es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten. Bezogen auf den Business Kontext gibt es viele verschiedene Wege, seine Ziele zu erreichen. Jeder Weg wird von dem, von dem er vertreten wird, für den heiligen Gral gehalten und jeder, der nicht mitziehen würde, wäre ja verrückt, dies nicht zu tun. 

Aber weisst du was? Dein Tag hat nur 24 Stunden. Diese teilst du auf die Dinge auf, die dir wichtig sind. 8 Stunden Schlaf abgezogen bleiben 16 Stunden übrig. 8 Stunden davon verbringst du arbeitend; weitere 2 Stunden sind möglicherweise Pausen über den Tag. Verbleiben noch 6 Stunden. 6 Stunden, die einem sowieso nie als 6 Stunden vorkommen, weil sie verschlungen werden von weltlichen Dingen wie Körperpflege, Lebensmitteleinkäufen, Wohnungsreinigung etc..

Dein Tag ist verplant. 

Bei jeder Sache, die nun neu hinzu, kommt darfst du überlegen, welche Sache du in deinem Tag dafür weglässt. Wenn irgendwann alle Ineffizienzen und Überflüssigkeiten (wie Fernsehen, Zocken und Löcher in die Luft schauen) ausgemerzt sind, werden die Versuchungen trotzdem nicht aufhören und du darfst dich wieder fragen: was darf bleiben und was lasse ich weg? 

Zielgerichtet anstatt ohne Konzept 

Den täglichen Versuchungen und Ansprachen zu widerstehen setzt Bewusstheit voraus. Bewusstheit darüber, was einem wichtig ist und was nicht. Eine Einschätzung darüber, ob das „Neue“ einem bei seiner Zielerreichung besser hilft, als das, was bereits da ist. 

Manchen fehlt da die Klarheit. Sie sind begeisterungsfähig und folgen neuen Ideen. Sie hängen an den Lippen ihrer Vorbilder und setzen um, was diese gebetsmühlenartig wiederholen. Vielleicht sind sie auch beeinflusst von dem, was andere von ihnen erwarten; bewusst oder unbewusst. Das Ergebnis ist ein getrieben-sein, ein ständiger Hustle. Ein höher, schneller, weiter und ein „überall-dabei-sein-müssen“. Innerlich kommt man damit immer weiter weg von seinem wirklichen Selbst.

Ist dir einmal bewusst, was für dich wirklich zählt, dann kannst du bessere Entscheidungen treffen.

Ja, du solltest immer offen bleiben für neue Ideen. Solltest dich und dein Geschäft weiterentwickeln. Sei dir jedoch stets bewusst, dass das Zeitinvestment für eine Sache, das Investment in eine andere Sache eliminiert.

„Nein sagen“ als Akt der Selbstfürsorge

Was bleibt ist also die Frage: „Hilft mir das Neue besser weiter als das, was bereits ist?“

Bezogen auf die Idee meines Geschäftspartners musste ich die Frage verneinen. Hätte ich „Ja“ gesagt, hätte ich dafür Zeit für Social Media, Podcasting, Webinare oder YouTube streichen müssen. Im Hinblick auf meine geschäftlichen Ziele hielt ich das nicht für sinnvoll. Ich wäre in der Erreichung meiner Ziele nicht mehr effizient gewesen. Ja sicherlich hat das am Ende auch etwas mit Geld zu tun. Aber sorry, leben müssen wir ja alle! Ich sehe es jedoch nicht als Entscheidung für Geld, sondern als eine Entscheidung für die anderen Dinge, die mir eben auch wichtig sind. Will ich also keine Zeit von Social Media, Podcast oder Webinaren wegnehmen, muss ich – da mein Tag ja nur 24 h hat, von etwas anderem Zeit wegnehmen. Bedeutet: WENIGER…

…Zeit für meinen Mann

…Zeit für meine Weiterbildung

…Zeit zum Lesen

…Zeit zum Puzzeln

…Zeit zum Sport

…Zeit für ein schönes Zuhause

Und das NEIN, wollte ich nicht. DESWEGEN habe ich nein gesagt. „Nein“ gesagt aus Selbstfürsorge. 

Dies war übrigens auch derselbe Grund, weshalb ich mich um 19:15 Uhr aus dem Clubhouse Raum verabschiedete. Weil ich eben nach einem zehnstündigen Arbeitstag auch gern noch etwas Zeit für meinen Mann und mich haben möchte. Natürlich hätte ich doch „mal“ bis zum Ende bleiben und die 30 Minuten oder mehr noch investieren können. Ein offizielles Ende des Rooms gab es ja nicht. Ja, MAL. Singulär gesehen, ist das durchaus möglich. Nur wenn ich nicht NEIN sagen würde, könnte ich beinahe jeden Abend in so einem Room sein oder mich anderen Sachen widmen, die punktuell gesehen ja MAL nicht so schlimm sind. In der Summe fallen sie dann aber eben doch ins Gewicht.

Was ist die Quintessenz?

In meiner idealen Welt wünsche ich mir, dass das Selbstverständnis und die Anerkennung des „Hustles“ abgelöst wird. Ich wünsche mir, dass wir ein „Sich-Selbst-Bewusstsein“ feiern und in diesem Zusammenhang mehr Respekt für die Entscheidungen und Prioritäten anderer aufbringen. 

Wenn dir dein Beruf wichtig ist, bin Ich noch immer überzeugt davon, dass du darin dein Bestes geben und deine Träume verwirklichen sollten. Aber eben nicht dadurch, dass wir die Quantität steigern und dafür mehr und mehr von unseren anderen Prioritäten zusammenstreichen, sondern dadurch, dass wir bewusste Entscheidungen treffen und dadurch eben auch zu mehr Effizienz gelangen.

Mein Claim ist es ja, Personalberatern zu 400’ € Umsatz und mehr zu verhelfen, in dem ich ihnen die Tools, Techniken und Denkweisen von TOP Performern beibringe. TOP Perfoming heisst aber eben auch nicht, dass man nur noch arbeiten muss. Es geht darum, die Dinge SMART zu tun, so dass du eben auch noch für andere Dinge in deinem Leben Platz hast. 

Dazu gehört es eben auch, zu Angeboten und Möglichkeiten NEIN zu sagen. Ein NEIN, dass von anderen nicht bewertet, sondern aus meiner Sicht eben respektiert werden sollte. 

Wie denkst du darüber? Lass mir gern deine Meinung dazu da. Ich freue mich auf deinen Kommentar!

HAPPY HUNTING 😊

Hast du Fragen oder Themen, die ich in einer der nächsten Folgen einmal ansprechen soll? Dann schreibe mir gern eine E-Mail an hello@simonestraub.com.

Ich freue mich, von Dir zu lesen und auf ein baldiges Wiederhören!

Bis dahin, Deine

Über Simone Straub:

Simone Straub ist „Der Personalberater Coach“. Seit 2005 in der Branche bietet sie Training und Coaching für Personalberater, Personalvermittler und Recruiter. Durch ihre langjährige Erfahrung in der Beratung / Vermittlung sowie im Bereich Training & Coaching hilft sie ihren Teilnehmer mit konkret umsetzbaren Impulsen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden und ihre Ziele zu erreichen. Sie hat bereits zahlreiche Unternehmen und Berater national und international begleitet. In ihren Seminaren für Personalberater / Personalvermittler sensibilisiert sie für die wesentlichen Faktoren zum dauerhaften Erfolg. Erfahr mehr zu Simone Straub hier.

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