Willkommen!
Diese Podcastfolge beleuchtet den 6. von 10 Schritten im Vermittlungsprozess. Der gute Kandidat ist beim Kunden vorgestellt – nun gilt es dranzubleiben!
Man könnte meinen, dass die Arbeit des Personalberaters getan ist, wenn ein guter Kandidat gefunden und dem Kunden vorgestellt ist. Dies ist jedoch ein Trugschluss. Damit sich deine investierte Arbeit am Ende auch auszahlt, gilt es auch nach Vorstellung des Lebenslaufes mit beiden Parteien Kontakt zu halten. So gilt es, mögliche Missverständnisse aufzuklären, fehlende Informationen zu liefern und bei den folgenden Schritten beratend zur Seite zu stehen. Das Feedback zu deinem vorgestellten Profil sowie das nachfolgende Gespräch mit dem Kandidaten sind dafür wichtige Gelegenheiten.
In dieser Episode erfährst Du:
Lies das Transkript:
Du kannst Dir hier unten eine komplette Wort-für-Wort Abschrift des Podcasts online durchlesen. Klick dazu einfach auf den Button Transkript unten und schon öffnet sich der Text für Dich.
TRANSKRIPT
Ein Thema, womit sich viele Personalberater und Personalvermittler ärgern ist, zeitnah gutes Feedback vom Kunden zu erhalten. Wenn du aktiv für eine Position suchst, ist es für dich das A und O auf dem Weg zum Besetzungserfolg, ein rechtzeitiges und detailliertes Feedback zu erhalten. So kannst du deinem Kandidaten zeitnah Feedback geben und bei Nicht-Passung deine Suchparameter korrigieren.
Allerdings solltest du bei einer Absage das Feedback nicht nur unkommentiert übernehmen, sondern auch hinterfragen. So hast du die Chance, eventuelle Missverständnisse aufzudecken oder zusätzliche Informationen zu geben, die deinen Kandidaten doch noch in den Prozess bringen.
Also, wenn dein Kandidat (angeblich) zu wenig Berufserfahrung im Bereich ABC mitbringt, hinterfrage:
Was genau heisst zu wenig?
Was ist das Bedenken, was kann er nicht genug?
Ein Dienstleister für Young Professionals und studentische Kräfte erzählte mir neulich von der Ablehnung einer Kandidatin, die als zu introvertiert und ruhig wahrgenommen wurde. Auf meine Nachfrage hin, was die Kandidatin tun sollte, sagte man: „verwaltende Tätigkeiten – Ablage, Datenpflege etc“. Wo genau liegt dann also die Befürchtung? Ist nicht das genau ein Vorteil?
Der Berater hat im Nachgang den Kunden noch einmal angerufen und man lud die Kandidatin dann doch ein.
Also: Hinterfrage das Feedback um zu verstehen, aber auch um – wenn notwendig – weiterführende Informationen zu liefern, die das Bedenken des Gegenüber lösen oder den Einwand in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Nun rufst Du vielleicht: „Ja, würde ich ja gern. Aber ich erwische den Kunden nicht bzw er fertigt mich mit E-Mails ab.“
Dazu habe ich ein kurzes YouTube Video mit dem Titel „Deshalb bekommst Du von Kunden kein Feedback“ produziert. Dort enthalten sind 3 Gründe, weshalb es mit Feedback nicht klappt und was du dagegen tun kannst.
Ich fand es früher auch immer total schrecklich, dem Feedback hinterherzulaufen denn es fehlte mir vor allem eins: die Augenhöhe.
Die Basis für einen guten Prozess und rasches Feedback legt man sich bereits in der Positionsbesprechung. Dazu an der Stelle noch ein weiterer Tipp neben denen im Video.
Die Positionsbesprechung ist genauso aufgebaut wie ein Verkaufsgespräch. Einstieg – Fragen – Verkaufen – Verbindlichkeit und abschließen. Am Ende eines jeden Verkaufsgespräches steht ein Commitment / eine Verbindlichkeit, die ich haben möchte.
Bei der Positionsbesprechung ist dies u.a. ein ordentliches Feedback und ein straffer IV Prozess. Doch was verkaufe ich in der Positionsbesprechung? Ich muss erst etwas verkaufen, um etwas fordern zu können. Dein Gegenüber muss ja sehen, was er bekommt bzw zu was er sich committed.
Zum Zeitpunkt der Positionsbesprechung ist ja die Auswahl bereits auf uns als Dienstleister gefallen. Der Kunde hat sich Zeit genommen, die Position zu besprechen. Jetzt geht es darum, die nächste Verbindlichkeit zu erhalten: die Zusage zu straffen Prozessen.
Dafür ist es taktisch klug, dem Kunden zu erzählen, wie genau die Suche – die reine Suche – aussehen wird. Hier ist mehr tatsächlich auch mehr – ich will das der Kunde sagt: DAS machen sie alles für mich? Das hätte ich so nicht gedacht. Wenn sie so intensiv suchen; sie das alles tun, dann ist es das Mindeste, ein Feedback zu geben.Der Kunde fühlt sich in einer Bringschuld, weil du mehr für ihn tust, als er erwartet hat. Nennt sich Reziprozität. Der Gegenüber fühlt sich dann verpflichtet, dir etwas zurück zu geben.
Dieses Gefühl wird der Kunde haben, wenn du ihm ein paar Minuten lang aufzählen und mit Kennzahlen hinterlegen kannst, was du alles für ihn tust. Dann wird er sich im Gegenzug verpflichtet fühlen, deiner Bitte nach einem straffen Prozess und zeitnahem Feedback nachzukommen.
Erfahrungsgemäß wird das dem Kunden aber noch zu wenig transparent gemacht und es ist auch aus dem Stegreif nicht so einfach zu formulieren. Da kommt dann oft so etwas wie: wir prüfen die Datenbank, unser aktives Netzwerk und natürlich auch die sozialen Medien.
Aber es steckt doch noch so viel mehr dahinter. Mach dir ruhig mal die Mühe, setze dich hin und schriebe auf, was du alles tust. So fällt es dir demnächst einfacher, deine Dienstleistung auf den Punkt zu bringen.
Ein dritter Hinweis betrifft alles andere außerhalb des direkten Prozesses.
Sollte zwischen Positionsbesprechung bzw auch Kandidatenqualifikation und dem Feedback zum Lebenslauf bereits ein wenig Zeit ins Land gegangen sein, ist es wichtig, sich über den generellen Status zu unterhalten. Was hat sich getan, seit ihr das letzte Mal gesprochen habt?
Bitte frag nicht: „Und sonst? Passt alles soweit? Gibt es was neues?“
Dein Gegenüber wird antworten ohne groß darüber nachzudenken. Du erhältst keine hilfreichen Informationen.
Frage lieber zielgerichtete, offene Fragen, so dass dein Gegenüber gezwungen wird, nachzudenken.
Kundenseitig interessant könnten dabei Sachen sein wie:
- Anforderungen der Stelle noch gleich
- Besetzungsgrund / druck noch gleich
- andere Kandidaten im Prozess
Verfügbarkeit der Entscheidungsträger / Zuständigkeiten unverändert
Kandidatenseitig:
- andere Prozesse und wie weit darin
- mit Partner bezüglich Umzug oder AG bezüglich Unzufriedenheit gesprochen
Vorstellungen zu Job noch gleich?
Das sind für dich wichtige Infos, um den Prozess ordentlich zu steuern und nicht unnötig Ressourcen zu investieren.
Es ist also wichtig, detailliertes Feedback zu erhalten und schon von Beginn des Prozesses an den Grundstein dafür zu legen. Behalte außerdem noch die Rahmendaten der Suche im Blick, damit du rechtzeitig über Änderungen informiert bist und reagieren kannst, um die Platzierung am Ende doch noch zu machen.
Die nächste Podcastfolge wird wieder ein Interview. Diesmal unterhalte ich mich mit einem Unternehmer, der in seiner Personalvermittlung zwei Mitarbeiter beschäftigt hat, die über eine Millionen Euro Umsatz machen – jeder – pro Jahr. Wir sprechen darüber, was den einzelnen so erfolgreich macht aber auch was die Rahmenbedingungen sind, die er als Unternehmer anbietet, damit eine solche TOP Performance möglich ist.
Es wird also wieder spannend!
Denke an die Bewertung und wir hören uns, happy hunting und bis bald!
Entdecke zusätzliche Informationen:
Hast du Fragen oder Themen, die ich in einer der nächsten Folgen einmal ansprechen soll? Dann schreibe mir gern eine E-Mail an hello@simonestraub.com.
Ich freue mich, von Dir zu lesen und auf ein baldiges Wiederhören!
Bis dahin, Deine
Über Simone Straub:
Simone Straub ist „Der Personalberater Coach“. Seit 2005 in der Branche bietet sie Training und Coaching für Personalberater, Personalvermittler und Recruiter. Durch ihre langjährige Erfahrung in der Beratung / Vermittlung sowie im Bereich Training & Coaching hilft sie ihren Teilnehmer mit konkret umsetzbaren Impulsen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden und ihre Ziele zu erreichen. Sie hat bereits zahlreiche Unternehmen und Berater national und international begleitet. In ihren Seminaren für Personalberater / Personalvermittler sensibilisiert sie für die wesentlichen Faktoren zum dauerhaften Erfolg. Erfahr mehr zu Simone Straub hier.
Was macht die Erfolgreichen der Branche so erfolgreich?
In diesem PDF findest Du die wichtigsten 10 Punkte, die alle 400.000 € + Umsatzmacher der Branche gemeinsam haben. Sie sind das Ergebnis von:
Interviews mit den Besten der Branche
Täglichen Observationen in Training und Telefoncoachings
Eigenen Erfahrungen als Berater
Dem ausschließlichen Fokus auf diese Branche seit 2005